Nachhaltigkeit

Wir bleiben am Ball

Nach der Inbetriebnahme der neuen Brecheranlage in Mörschwil investiert die MOAG auch 2023 in die Nachhaltigkeit: Ende Jahr nimmt das Unternehmen in Mörschwil eine weitere Solaranlage in Betrieb. Und es erstellte eine umfassende Ökobilanz. Dabei zeigte sich: Die MOAG ist auch in dieser Hinsicht gut unterwegs.

«Wann, wenn nicht jetzt» war der MOAG-Slogan 2022. Im letzten Jahr hat die MOAG die neue Brecheranlage im Werk Mörschwil in Betrieb genommen und sich als Vorreiterin im Bereich Belagsrecycling etabliert. Dieses Jahr führt das Unternehmen seine Nach­haltigkeitsstrategie fort. So geht Ende Jahr auf dem Areal Meggenhus in Mörsch­wil eine weitere, fast 2000 Quadrat­­meter grosse Fotovoltaik­anlage in Betrieb. Es ist bereits die dritte An­­lage der MOAG, nach der Installation von Solarpanels in Sennwald und ­Uznach 2019. Die Mörschwiler Anlage erstreckt sich über das gesamte Werksdach sowie über das Dach der Re­cy­cling­­aufbe­rei­tung und hat eine Leistung von 411,89 kWp (Kilowatt-Peak).

«Es ist ein weiterer wichtiger Schritt unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Wir können damit ab 2024 bereits gegen 20 Prozent unseres Stromverbrauchs selbst decken», sagt Markus Blum, Geschäftsführer der MOAG.

Umweltwirkung ermittelt
Die Erstellung einer Umweltbilanz ist der zweite grosse Eckpfeiler der Nachhaltigkeitsmassnahmen 2023. Dafür engagierte die MOAG die Firma Umtec Technologie AG aus Hombrechtikon, eine renommierte Anbieterin solcher Dienstleistungen. «Uns war es wichtig, ein gesamtheitliches Bild unserer Umweltwirkung zu erhalten», sagt Markus Blum. «Darum wollten wir nicht nur die CO2-Bilanz ermitteln, sondern auch die erweiterten Umweltbelastungspunkte ausrechnen lassen.»

«Die MOAG evaluiert ihre Werke auf allen Ebenen. Das ist vorbildlich.»

Eine solche Umweltbelastungspunkteanalyse ist um einiges umfassender als eine reine CO2-Bilanz. Dabei werden etwa humantoxische Luftschadstoffe, die Bodenbelastung, der Biodiversitätsverlust sowie der Ressourcenverbrauch mit in die Berechnung einbezogen. «Im Moment fragen alle nach CO2-Bilanzen. Die MOAG geht einen grossen Schritt weiter, indem sie ihre Werke auf allen Ebenen evaluiert. Das ist vorbildlich», sagt Thomas Pohl, Bereichsleiter Umweltberatung bei der Umtec Technologie AG.

Der Umweltexperte bezog alle fünf Mischgutwerke der MOAG (Mörschwil, Linth, Uzwil, Sennwald und Weiningen) mit ein und erfasste deren Energie- und Material­inputs, Emissionen, Abfälle sowie Energie-, Land- und Ressourcenverbrauch im Betriebsjahr 2022. Anschliessend bewertete er sie mittels einer Ökobilanz. Die Auswertung erfolgte weitestgehend nach dem Standard des international anerkannten Vorgehens des Carbon Disclosure Project (CDP) und des Greenhouse Gas Protocol.

CO2-Bilanz: 24’468 Tonnen CO2e

Vergleich
Personenverkehr
Der Verkehr mit Personenwagen in der Schweiz verursacht pro Jahr 9,75 Millionen Tonnen CO2e.

Quelle: Bundesamt für Umwelt. Verkehr gesamt: 13,7 Millionen Tonnen CO2e, ohne internationale Luftfahrt

 

Vergleich
Privatperson
Schweizerinnen und Schweizer verursachen pro Jahr im Durchschnitt 14 Tonnen CO2e pro Kopf.

Quelle: myclimate.ch. Für diesen Wert werden analog zur MOAG-Bilanz die gesamthaften CO2-Emissionen eines Landes, direkte und importierte, auf die Bevölkerung heruntergebrochen.

Umweltbelastungspunkte: 53’548 Millionen UBP

Vergleich
Privatperson
Ein Mensch generiert alle 17 Minuten 1000 UBP.

Quelle: carbotech.ch, das entspricht 31 Millionen UBP pro Jahr

Vergleich
Herstellung 1 Liter Bier
1769 UBP
entsprechen der Herstellung von 1 Liter Bier.

Quelle: ESU services im Auftrag des SVGW, svgw.ch/oeko

Grösste Belastung bei der Rohstoffgewinnung
Das frappante an den ermittelten Zahlen: Sowohl bei den CO2-Äquivalenten CO2e als auch bei den Umweltbelastungspunkten macht die der MOAG vorgelagerte Wertschöpfungskette deutlich über 80 Prozent der Umweltwirkung aus. Dieser Bereich liegt ausserhalb der Kontrolle des Unternehmens. Den grössten Umwelteinfluss haben somit Förderung, Produktion und Transport der Rohmaterialien, insbesondere die Rohölgewinnung für die Bitumenproduktion. «Solange wir dieses Material für den Strassenbau unbedingt brauchen – und es gibt bis anhin noch keinen valablen Ersatz –, wird sich hier nichts ändern. Und das betrifft schlussendlich jedes Asphaltwerk», führt Thomas Pohl aus.

Bezüglich des internen Bereichs der MOAG zieht der Umweltexperte aber eine positive Bilanz: «Die MOAG hat einen besonders hohen Recycling­anteil. Das wirkt sich entscheidend auf die ­Bilanz aus.» Die MOAG bezieht ausserdem Ökostrom von den Elektrizitäts­werken und produziert mit Foto­voltaik­anlagen eigene Energie. Auch das kommt der Ökobilanz zugute. 2022 konnte das Unternehmen bereits knapp 10 Prozent des Eigenbedarfs mit Solarstrom decken.

Thomas Pohl hebt einen weiteren wichtigen Punkt hervor: «Die MOAG besitzt einen sehr modernen Maschinen­park. Der Beitrag der Baumaschinen und der Infrastruktur ist somit gering. Und auch die Luftemissionen sind im Vergleich zur vorgelagerten Kette vernachlässigbar.»

MOAG erhält sehr gute Noten
Insgesamt kann man die Ökobilanz der MOAG somit als sehr gut bezeichnen. Auch der Umweltexperte zeigt sich beindruckt und zählt weitere Pluspunkte auf: So sind die Recyclingplätze auf den MOAG-Werken überdacht, damit das Restbitumen nicht durch den Regen ausgewaschen wird. Und die MOAG setzt bei der Befeuerung auf Erdgas, nicht wie viele Asphaltwerke in Deutschland, die noch immer Braunkohlestaub verwenden.

«Die Asphaltproduktion hat bezüglich der Umweltwirkung einen schlechten Ruf. Doch wenn man das einmal in die richtigen Relationen setzt, sieht es gleich anders aus», resümiert Thomas Pohl und fügt ein entscheidendes Detail an: «Eine Studie der TU München hat bereits im Jahr 2009 gezeigt: Die Nutzung der Strasse hat eine 100-mal schlechtere Ökobilanz als deren Herstellung. Diese Zahl mag sich zwar im Zuge der Umstellung auf E-Autos etwas verringert haben, ist aber mit Sicherheit noch immer sehr hoch.»

Solaranlagen der MOAG

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