Intern

Welchen Unterschied machen 35 Jahre?

Bei der MOAG treffen Generationen aufeinander. Mittlerweile etwas reifere Babyboomer arbeiten Hand in Hand mit jungen Leuten aus der Generation Z. Wir baten den jüngsten Mitarbeiter und den ältesten MOAG-Mann zum Gespräch. Was machen 35 Jahre Unterschied bei den zwei Maschinisten und Mischmeistern?

Wie alt schätzt ihr euren Arbeitskollegen?

Patrick Rutz: Roman ist wohl so zwischen 58 und 60 Jahre alt.
Roman Bischofberger: (Lacht.) Danke, ich bin 61. Dich schätze ich auf 35 Jahre.
Patrick Rutz: Was? Ich bin doch erst 26 Jahre alt!
Roman Bischofberger: Oh, Entschuldigung. Ich kenne halt nur wenig Leute unter 30.

Roman, was dachtest du über Menschen in deinem Alter, als du so alt warst wie Patrick heute?

Roman Bischofberger: Damals hatte man das Gefühl dass Leute über 50 einfach alt sind. Und die 60-Jährigen warten nur noch auf ihre Pension. Jetzt bin ich in diesem Alter und fühle mich deutlich jünger. Das hat wohl damit zu tun, dass wir Älteren heute fitter sind als Gleichaltrige damals. Wir machen mehr Sport, und die Lebenseinstellung ist offener.

Siehst du das auch so, Patrick?

Patrick Rutz: Ich denke nicht, dass Leute über 50 Jahre alt sind. Allerdings frage ich mich natürlich schon, ob ich auch so werde mit 50. Man klettert nicht mehr überall hoch.
Roman Bischofberger: Ja, der Zahn der Zeit – er nagt und nagt … 😉

Schauen wir ein wenig zurück: Roman, wie war dein Umgang mit den Chefs früher? Waren die Hierarchien strenger?

Roman Bischofberger: Früher war es tatsächlich so, dass die Alten sagten, was läuft. Wir waren zwar nicht per Sie, aber die Älteren schauten auf uns Junge herab. Ich war damals in meinem Betrieb mit 24 Jahren mit Abstand der Jüngste. Die Hierarchie war klar.
Patrick Rutz: Dieses hierarchische Gefälle spüre ich im Umgang mit Älteren nicht. Früher mussten Junge sicher eher «uf d’Schnurre hocke» als heute. Allerdings sind Ältere auch jetzt nicht immer damit einverstanden, wenn man etwas Neues bringt. Grundsätzlich empfinde ich das Alter als Einstellungssache. Es gab schon immer Verbohrte und Offene.
Roman Bischofberger: Ich denke, wir Älteren in der MOAG hören zu, wenn Junge eine Idee haben. Sie sind meist innovativ. Das gefällt mir.

Roman, deine Jugend fiel in die Zeit des Aufbaus und Wirtschaftswachstums. Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen – bist du in diesem Geiste aufgewachsen?

Roman Bischofberger: Ja, das war so. Ich habe jung geheiratet, jung Kinder bekommen, dann bald ein Haus gekauft. Das Motto hiess: Gas geben, viel arbeiten, um das Leben zu finanzieren. War etwas Geld übrig, legten wir es zur Seite. So wurden wir halt erzogen: Nicht mehr ausgeben, als man hat. Wir konnten uns nicht alles kaufen und setzten Prioritäten. Skifahren mit der Familie war wichtig. Auf einen Töff verzichtete ich, bis die Kinder draussen waren.

Patrick, teilst du diese Werte oder ist Sparen bei den Jungen heute kein Thema mehr?

Patrick Rutz: Ich glaube, der Umgang mit Geld ist bei den Jungen eher eine Stadt/Land Frage. Auf dem Land wird oft gespart – zum Beispiel, wenn man sich wie ich ein Haus kaufen will. Ich spare dafür – und verzichte zum Beispiel auf ein tolles Auto oder Luxusferien. Für mich bleibt es trotzdem schwierig. Die Immobilien werden immer teurer, und nebst dem Eigenkapital muss auch noch das Einkommen stimmen.

Patrick, teilst du diese Werte oder ist Sparen bei den Jungen heute kein Thema mehr?

Patrick Rutz: Ich glaube, der Umgang mit Geld ist bei den Jungen eher eine Stadt/Land Frage. Auf dem Land wird oft gespart – zum Beispiel, wenn man sich wie ich ein Haus kaufen will. Ich spare dafür – und verzichte zum Beispiel auf ein tolles Auto oder Luxusferien. Für mich bleibt es trotzdem schwierig. Die Immobilien werden immer teurer, und nebst dem Eigenkapital muss auch noch das Einkommen stimmen.
Roman Bischofberger: Das ist tatsächlich anders als früher. Mich fragte die Bank damals: Wie viel Geld willst du? Wir kauften damals ein Haus praktisch ohne eigene Mittel. Heute ist das viel schwieriger geworden, und das tut mir leid für die Jungen. Ich glaube auch, dass wir mehr Freiheiten hatten, es gab weniger Vorschriften und Einschränkungen. Und wir konnten noch die Sau rauslassen, ohne spätere Fotos in sozialen Medien. 😉

Patrick, wo siehst du dich, wenn du in Romans Alter bist?
Patrick Rutz: Ich finde, Roman machte einen guten Weg, den ich mir auch für mich so oder ähnlich vorstellen könnte.
Roman Bischofberger: Rückblickend denke ich: Vielleicht hätte ich mehr zur Schule gehen müssen.
Patrick Rutz: Was nützt es dir, wenn du eine Ausbildung machst, dir der Job aber nicht mehr so gut gefällt wie dein Beruf als Maschinist und Mischmeister?
Roman Bischofberger: Da hast du vielleicht recht. Was ich an dir schätze: Du hast Berufsstolz und bist auf dem richtigen Weg!

Mobil über Generationen:
Das erste Telefon von Patrick Rutz war ein nicht aufklappbares Nokia-Handy. Heute ist er rund 1,5 Stunden pro Tag am Mobiltelefon. Roman Bischofbergers erstes Telefon hing fix an der Wand und hatte eine Wahlscheibe. Er verbringt heute maximal 30 Minuten pro Tag am Handy.

Weitere spannende Artikel rund um den Asphalt