Die MOAG investiert weiter in die Erneuerung ihrer Asphaltwerke.
Die Anlage in Niederstetten bei Uzwil wurde mit modernster Technologie ausgestattet. Das bedeutet: weniger Emissionen während der Produktion, mehr Kapazität für Recyclingasphalt und eine flexiblere Bedienung der Kunden.
Text: Urs-Peter Zwingli
Bilder: Patrick Baeriswyl
Während die Strassenbausaison ruhte, gab es im MOAG-Werk in Niederstetten bei Uzwil keine Pause. Das Werk, das an der Bahnlinie St.Gallen – Wil mit seinem 45 Meter hohen Mischturm eine Landmarke ist, wurde mit energieeffizienteren und schadstoffärmeren Technologien ausgerüstet. Vier Millionen Franken hat die MOAG während der Bauphase von Dezember 2019 bis Anfang April 2020 insgesamt investiert. «Die Erneuerung hat sich aufgedrängt, da Teile der Mischanlage in die Jahre gekommen sind», sagt MOAG-Geschäftsführer Markus Blum. Die Produktionskapazität des Werks hat sich dank des Umbaus von 240 auf 300 Tonnen pro Stunde erhöht. «So können wir unsere Kunden in Stosszeiten schneller bedienen», sagt Blum. Dafür sorgen auch die zehn Mischgutsilos, in denen verschiedene Asphalte zwischengelagert und auf Lastwagen entladen werden können. «Mit dem aufgerüsteten Werk erfüllen wir zudem die neuen, niedriger angesetzten Emissionsgrenzwerte des Bundes», sagt Blum.
Recyclinganteil soll weiter steigen
Das Herzstück des Umbaus sind das neue Warmrecyclingsystem RAH100 und eine unabhängige Kaltrecyclingzugabe. Das RAH100 ist ein Gegenstromtrockner mit vorgeschaltetem Heissgaserzeuger. In diesem kann der granulierte Altasphalt sehr schonend erwärmt werden. Zudem wird rund die Hälfte der warmen Abgase über eine Filteranlage rezirkuliert. So verringern sich im Vergleich zur alten Anlage die Emissionen um rund 30 Prozent, und es werden rund 10 Prozent weniger Energie benötigt.
Die neue Anlage erlaubt Mischgutproduktionen mit einem Anteil von recyceltem Altasphalt von bis zu 80 statt wie vorher 60 Prozent. Zudem soll der Anteil von Recyclingasphalt weiter steigen. «Bei einer jährlichen Produktion von bisher etwa 150’000 Tonnen Mischgut im Werk Niederstetten war der Recyclinganteil gut 40 Prozent. Wir peilen neu 50 Prozent an», sagt Markus Blum.
Sportlicher Zeitplan und stärkeres Fundament
Der Umbau bot für die beteiligten Firmen einige Herausforderungen. «Unser Zeitplan war sportlich. Wir haben innerhalb eines Monats die Fundamente für die zusätzlichen Stützen am Mischturm gebaut», sagt Thomas Adam vom St.Galler Bauingenieurunternehmen Grünen-felder & Lorenz AG. Die zusätzliche Verankerung des Turms wurde nötig, weil die eingebauten Teile der Mischanlage grösser und schwerer als bisher sind. Da die bereits bestehenden Fundamente keinen Platz für grosse Erweiterungen liessen, hat die Grünenfelder & Lorenz AG acht Pfähle mit insgesamt 168 Meter Länge in den Boden getrieben. Die Langenthaler Ammann Group, welche
die Mischanlage installiert hat, verbaute neben den neuen Anlagenteilen zur zusätzlichen Stabilisierung rund 100 Tonnen Stahl.
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