Der Wille ist da. Die kantonalen Tiefbauämter möchten die Kreislaufwirtschaft im Strassenbau umsetzen. Noch gibt es einige Hindernisse, aber gleichzeitig auch Möglichkeiten und Initiativen. Wir haben die Fachverantwortlichen der Kantone Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Thurgau und St.Gallen befragt.
Andreas Heller, Kantonsingenieur, Tiefbauamt Kanton Thurgau
«Ich habe hier bei der MOAG gesehen, dass es eine sinnvolle, technische Lösung gibt, um den Ausbruchasphalt in grossen Mengen wiederzuverwerten. Nun müssen dafür die Normen angepasst werden. Hier sind wir national noch nicht so weit, wie wir es gerne wären. Als Kanton können wir ein gewisses Risiko eingehen, indem wir höhere Recyclinganteile beim Mischgut zulassen. Das machen wir bereits in verschiedenen Pilotprojekten und müssen wir auch weiter forcieren.»
Ueli Schmid, Projektleiter Strassenbau, Kanton Appenzell Ausserrhoden
«Ich finde das eine gute Sache. Die MOAG hat einen Prozess entwickelt, der mich überzeugt. Es ist auch im Interesse des Tiefbauamtes, dass möglichst viel der ausgebauten Beläge in den Kreislauf zurückgeführt werden. Es sind schliesslich wertvolle Rohstoffe und es macht absolut keinen Sinn, diese in einer Deponie zu lagern. Wie genau der Kanton Appenzell Ausserrhoden weiter vorgeht, ist noch nicht entschieden, aber es ist sicher etwas, das intern diskutiert wird.»
Manfred Huber, Leiter Strassen- und Kunstbauten, Kanton St.Gallen
«Diese Technologie ist zukunftsweisend. Es ist sehr wichtig, dass wir als Gesellschaft zu unseren Rohstoffen Sorge tragen. Als Bauherren vermissen wir allerdings die Anpassung der Normen. Es sind gewisse Haftungsfragen im Zusammenhang mit dem Einbau von Belägen mit höherem Recyclinganteil offen. Parallel dazu können wir trotzdem Versuchsstrecken lancieren, um zu prüfen, ob diese Beläge für unsere Kantonsstrassen geeignet sind.»
Ralf Bürki, Leiter Landesbauamt, Kanton Appenzell Innerrhoden
«Die MOAG Mörschwil ist innovativ und hat eine Methode entwickelt, um die Kreislaufwirtschaft zu optimieren. Auch wenn die Normen noch hinterherhinken, können wir schon jetzt als Kanton aktiv werden. Wir können bei den Offerten, die wir zu unseren Ausschreibungen erhalten, den ökologischen Aspekt höher bewerten, so dass der Zuschlag eher an jemanden geht, der mit höheren Recyclinganteilen arbeitet. Das möchte ich jetzt noch mehr vorantreiben. Das muss jetzt der Weg sein, den der Kanton Appenzell Innerrhoden einschlägt.»
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