Gemischtes Quartett

Wenn der Maschinist will, steht alles still. Maschinisten sind für ein Asphaltwerk zentral. Wir befragten vier davon und wollten wissen, woher sie beruflich kommen und wo ihr «Street Life» in der Freizeit stattfindet.

Befragt von: Jürg Aegerter

Was macht ein Maschinist?
Reto Blumer: Der Maschinist füllt zum Beispiel Kies und Recycling-material ein.
Remo Grunder: Wir machen den ganzen Kiesumschlag auf de Werkhofareal.
Andreas Schwarz: Aktuell repariere ich einen Lastwagenmotor.
Patrick Rutz: Wir sind zudem zuständig für die Bedienung der Brechanlage für den Recyclingasphalt.

Welches sind die wichtigsten Fähigkeiten?
Patrick Rutz: Wir brauchen Multitasking und technisches Flair.
Remo Grunder: Flexibel sein, schnell reagieren, Verschiedenes gleichzeitig machen.
Andreas Schwarz: Sorgfältig mit den teuren Maschinen umgehen.
Reto Blumer: Eine gute Übersicht ist sicher sehr wichtig.

Wo sind die Gefahren/Schwierigkeiten?
Remo Grunder: Besonders gefährlich ist das Gewusel auf dem Areal.
Reto Blumer: Ja, da müssen wir höllisch aufpassen, dass es keine Unfälle gibt.
Patrick Rutz: Die Lastwagenchauffeure schauen nämlich nicht, wo der Pneulader ist.
Andreas Schwarz: Wir müssen auch verhindern, dass eine beladene Maschine umkippt.

Wie wird man Maschinist?
Remo Grunder: Ich lernte Fachmann Betriebsunterhalt und Werkdienst bei der Gemeinde Roggwil TG und kam dann als Lastwagenchauffeur in Kontakt mit der MOAG.
Andreas Schwarz: Zuerst machte ich eine Lehre als Mechaniker. Ich bin fürs Fahren begabt.
Reto Blumer: Ich fuhr elf Jahre Lastwagen – dann kam ich zur MOAG als Maschinist.
Patrick Rutz: Und ich habe Bauspengler gelernt und machte bei der Belag AG Sennwald eine Dachsanierung – so ergab sich aus Zufall ein neuer Job für mich.

Was bedeutet für euch Mobilität?
Andreas Schwarz: Zur Arbeit fahre ich mit dem Auto – das ist wegen der unregelmässigen Arbeitszeiten wichtig. Zu Hause bin ich eher mit dem Velo unterwegs.
Remo Grunder: Für mich ist es die Freiheit, mein Auto-Hobby auszuleben.
Reto Blumer: Ich fahre hobbymässig Töff. Meine Suzuki GSX-R1000 ist eine kleine Rennmaschine.
Patrick Rutz: Auch ich bin leidenschaftlicher Töfffahrer und fahre ein 1290er-Naked-Bike von KTM.

Weshalb liebt ihr diesen Job?
Andreas Schwarz: Mir gefällt alles. Das Maschinenführen, das Aufräumen und Reparieren. Auch ist mir die Kameradschaft sehr wichtig.
Reto Blumer: Ich liebe die Vielseitigkeit und den Kontakt mit den Leuten.
Patrick Rutz: Die Abwechslung ist super: Pneulader fahren, die Brechanlage bedienen oder Unterhaltsarbeiten machen.
Remo Grunder: Ich finde gut, dass ich selbständig arbeiten kann und mir niemand ständig sagt, was ich tun muss.

Was macht einen Maschinisten zu einem guten Maschinisten?
Patrick Rutz: Der gute Maschinist weiss, wo seine Grenzen sind und die der Maschine.
Remo Grunder: Kommt das Mischgut perfekt raus, hat der Maschinist seine Arbeit gut gemacht.
Andreas Schwarz: Wenn sich der Maschinist in die Arbeit des Mischmeisters einfühlen kann und die Abläufe richtig einschätzt, läuft es rund.
Reto Blumer: Der ideale Maschinist denkt voraus und hat vor allem auch viel Nerven.

Weshalb gibt es keine Maschinistin unter euch?
Remo Grunder: Wahrscheinlich, weil sich noch keine Frau beworben hat.
Andreas Schwarz: Unterhaltsarbeiten wären wohl körperlich zu anstrengend für eine Frau.
Reto Blumer: Vielleicht ist der Job zu grob?
Patrick Rutz: Frauen könnten das sicher – vielleicht sogar besser: Sie sind vorsichtiger.

Remo Grunder
33 Jahre, Maschinist

Seit 6 Jahren bei der MOAG (Mörschwil). Schraubt in der Freizeit an Ami- und Offroad- Autos und ist ein Tüftler.

Patrick Rutz
25 Jahre, Mischmeister

Seit 1,5 Jahren bei der MOAG (Belag AG in Sennwald). Ist voller Engagement bei der Firma, hat ein CAD entwickelt, fährt in der Freizeit leidenschaftlich gern Töff. Sein Leitsatz: «Goht nöd git’s nöd.»

Andreas Schwarz
57 Jahre, Maschinist


Seit 4 Jahren bei der MOAG (Belag AG in Sennwald). Er hatte eine eigene Firma. Und lebt nach diesem Grundsatz: «Jede Morge mit Freud go schaffe – und dann packen wir’s an!»

Reto Blumer
37 Jahre, Maschinist

Seit 3 Jahren bei der MOAG (Linth AG in Uznach). Spielt Eishockey. Er lebt seine Träume und nicht das Leben.